Federkielstickerei mit Federkielen

Beim Federkiel handelt es sich um den mittleren Teil einer Vogelfeder. Der Bezeichnung Federkielstickerei kommt vom verwendeten Stickmaterial.

In der Federkielstickerei werden mit den gespaltenen Kielen (Federkiele) der Oberschwanzfedern vom Pfau Vogel in kunstvoller Handarbeit lederne Geldtaschen, Handtaschen und andere Lederwaren bestickt.

Pfauenfeder von vorne
Pfauenfeder von vorne für Federkielstickerei
Pfauenfeder von hinten
Pfauenfeder von hinten für Federkielstickerei

Aus Pfauenfedern werden gleichmäßige Fäden aus der zuvor von Flaum und Auge getrennten Feder gespalten. Die Kunst des Federkielstickens gibt es seit über 200 Jahren. Früher wurde dieses Handwerk von der Zunft der Riemer ausgeführt.

Die Hauptbedeutung liegt bei der Dekoration von Trachtenmode, insbesondere der Träger von Lederhosen und Ranzen.

Federkiel Stickerei Verbreitung

Verbreitet ist sie als Handwerk vor allem im Alpenraum Süddeutschlands, im Tiroler Raum, dem Salzburger Land und dem Salzkammergut. Nur mehr wenige handwerkliche Spezialisten beherrschen heute diese Fertigkeit.

Gerade Heute wo das Tragen von Tracht wieder aktuell ist, sind diese Spezialisten sehr gefragt.

Federkiel Stickerei – Geschichtlicher Hintergrund

Die Federkielstickerei war früher ein Ausdruck des Standes. Je reicher, umso üppiger die Stickerei auf den Ranzen (=Prunkgürtel für Männertrachten mit teils integrierter Geldtasche) oder Hosenträgern.

Eine solche Tracht war daher ein beträchtliches Statussymbol. Eine in diesem Verfahren gefertigte Lederhose konnte damals den Gegenwert eines Pferdes erreichen.

Situation Heute

Heutzutage ist das durchaus mit dem Preis eines Kleinwagens zu vergleichen. Tatsächlich kann auch eine heute gefertigte Lederhose entsprechende Preise erreichen.

Bei vielen Trachtenfans ist Trachtenmode mit Federkielstickerei Ausdruck der Individualität und vor allem ein besonderer und toller Blickfang.