Kupferjagdgeschosse (KJG) von SAX – Kupfer ist nicht gleich Kupfer!!
Eine Kupferlegierung legt nur die Basis für die Materialeigenschaften.
Völlig identische Legierungen können bei Materialeigenschaften wie Härte, Zugfestigkeit und Bruchdehnungsgrenze weit auseinander liegen. Die gewünschten Materialeigenschaften entstehen letztendlich durch die Art der Verarbeitung im Walzwerk.
Durch Walzen und das Ziehen wird das Kupfer Stangenmaterial verfestigt und verdichtet und erhält seine endgültigen Werkstoffeigenschaften – so wie das von SAX gewünscht bzw. definiert ist.
Fast alle Hersteller die Kupfergeschosse fertigen, gehen den Weg der Deformation (Umformen durch Pressen). Wie der Name schon sagt, sollen diese Geschosse deformieren und möglichst 100% Masse erhalten.
Vorteile durch Deformation (quasi Schmieden durch Pressen):
- hohes Restgewicht sorgt für gute Tiefenwirkung
- durch Deformation entsteht große Oberfläche was zu erhöhter Energieabgabe und zu verstärkter Schockwirkung führt
- weiche Kupferlegierungen sind relativ preiswert
Standardkupfer – die Nachteile:
- Verwendung von weichen Kupferlegierungen notwendig. Sonst würde das Kupfer beim umformen Splittern bzw. brechen
- Die weichen Legierungen schmieren besonders stark in den Läufen
- Bei der Umformung von Geschossen mit Führbändern wirkt sich die weiche Legierung besonders negativ aus. Die Führbänder sind zu weich (nicht widerstandsfähig genug). Beim Eintritt in die Züge und Felder schmieren sie zu stark ab. Die Folge ist schlechte Führung und ungenügende Stabilisierung der Geschosse. Ergebnis: Schlechtere Präzision!
- Weiche Legierungen lassen sich extrem schlecht spanend (in Drehmaschinen) bearbeiten (deshalb versuchen versch. Hersteller die Geschosse zu pressen!)
- gepresste Kupfergeschosse verdichten das Material unterschiedlich in der Form. Dies führt zu einer ungleichen Masseverteilung im Geschoss. Und das wiederum zu Unwucht was sich negativ bei der Präzision auswirkt!
- trotz weicher Kupferlegierung ist das Kupfer gegenüber Bleigeschossen wesentlich härter. Deshalb benötigt das Kupfergeschosse eine hohe Auftreffgeschwindigkeit um bei entsprechenden Masse- und Gewebewiderstand anzusprechen und aufzupilzen.
- bei schlechten Schüssen (z.B. Waidwundschüssen) ist die Tötungs- und Schockwirkung nahezu Null
- bei Schüssen auf starkes Gewebe (Wildbret) und Knochenpartien wird übermäßig und unnötig viel Energie abgegeben was zu einer extremen Wildbretzerstörung führt!
SAX geht andere Wege mit Spezialkupfer – WARUM?
Die Firma Sax fertigt KJG (=Kupferjagdgeschoss) für Patronen als Teilzerlegungsgeschosse. Wenn alle Parameter (Legierung, Material – Verarbeitung, Konstruktion und ballistische Daten des Geschossen und der Patrone passen, bieten die Sax KJG Teilzerlegungsgeschosse eine Vielzahl von Vorteilen!